“Liebe kennt keine Sprache” sangen schon die Flippers, die legendäre und einzigartige Boyband schlechthin. Paar- und Familientherapeut und Autor von “Die 5 Sprachen der Liebe” Gary Chapman, sieht das jedoch etwas anders.
In unserer Social-Distancing-Umfrage fanden wir heraus, dass sich rund 38% der befragten LOVOO Nutzerinnen und Nutzer im Moment mit Konflikten aus der Vergangenheit beschäftigen. Wenn sich das Leben plötzlich verlangsamt, haben alle mehr Zeit, zu reflektieren und zu verarbeiten. Vergangene Beziehungen sind da thematisch sicher bei vielen ganz vorn mit dabei.
Wir möchten euren Blick aber heute nicht zurück, sondern nach vorn richten. Denn eines ist klar: Die nächste Liebe kommt bestimmt. Und wenn sie da ist, wäre es doch schön, wenn ihr dieselbe Sprache sprecht – also euch bewusst seid, wie die andere Person ihre Liebe ausdrückt.
Die Liebe ist groß. Das Streitpotenzial auch
Oder: Wir fühlen das gleiche und verstehen uns doch nicht.
Wenn plötzlich die Schmetterlinge im Bauch durchdrehen, du verzückt dein Handy anstrahlst, wenn DIE Person schreibt oder deine Insta-Stories kommentiert und dein Herz wilde Saltos schlägt, ist alles so einfach. Verliebtsein bedeutet, völlig verrückt auf- und nacheinander und benebelt von einem geschickt gemixten Hormoncocktail zu sein. Das schönste aller Gefühle, oder?
Irgendwann jedoch fliegt die rosarote Brille von der Nase und die Schmetterlinge beruhigen sich wieder. Tja und dann geht die Arbeit erst los. Hier bemerken Paare manchmal, dass sie sich doch nicht so blind verstehen wie zuerst gedacht.
Der Liebestank muss gut gefüllt sein
Gary Chapman spricht in seinem Buch von einem Liebestank, der bei unterschiedlichen Liebessprachen auszutrocknen droht. Geschieht das, ist die Beziehung gefährdet. Laut Chapman haben wir alle eine Muttersprache, also eine dominante Sprache der Liebe (Lob und Anerkennung, Zweisamkeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft oder Zärtlichkeit), sprechen zusätzlich Dialekte und sind dazu in der Lage, jede Liebessprache zu lernen.
Wichtig für eine gesunde Beziehung ist, die eigene und die Sprache der Partnerin / des Partners zu kennen und darauf zu achten, dass jede*r einen gut gefüllten Liebestank hat. Wem also liebevolle Komplimente und Wertschätzung besonders wichtig sind, aber in einer Beziehung mit jemandem ist, der seine Liebe über Hilfsbereitschaft ausdrückt, könnte auf Dauer darunter leiden. Ein bisschen so, als würde dir dein Schwarm ein romantisches Sonett auf Alt-Griechisch vorlesen, obwohl du auf keltische Sprachen spezialisiert bist.
Aber wie immer gilt auch hier: Kommunikation ist König*in.
Die 5 Sprachen der Liebe
Lob und Anerkennung
- Partner*in ermutigen / bestärken
- besonders auf die Wortwahl achten
- Komplimente, Dank und Anerkennung ausdrücken
Für die einen ist Liebesgesäusel das Schönste; andere können damit so gar nichts anfangen. Schwierig, wenn diese beiden in einer gemeinsamen Partnerschaft sind.
Wer die Liebessprache “Lob und Anerkennung” spricht, hat das Talent, immer die richtigen Worte zu finden und Gefühle und Gedanken treffend auszudrücken. Gleichzeitig ist es der Person wichtig, liebevolle Worte, Anerkennung und Komplimente zu empfangen. Das zu kommunizieren, fällt vielen Menschen schwer, kann aber trainiert werden.
Überleg dir zum Beispiel, was du gern von deinem liebsten Menschen hören würdest oder beginne noch heute mit einem klassischen “Ich liebe dich”.
Übrigens: Die Sprachen der Liebe gelten natürlich nicht nur für Beziehungen, sondern genauso für Familie und Freundschaften.
Quality Time / Zweisamkeit
- Wirklich zuhören, nicht ungefragt Ratschläge verteilen.
- Rituale einbauen.
- Burger mampfen und dabei Insta checken, zählt nicht.
Füreinander da sein, ungestört und ganz bewusst, ist für viele nicht nur romantisch, sondern essentiell, um sich geliebt und wertgeschätzt zu fühlen.
Ob das ein schönes Abendessen, der gemeinsame Kaffee am Morgen oder ein Kurztrip ist, ist gar nicht so wichtig. Hauptsache ihr beide.
Geschenke
- Keine Diamanten, aber kleine Überraschungen.
- Liebevoll und sorgfältig ausgesuchte Geschenke und Aufmerksamkeiten
Nee nee, dieser Liebestyp ist kein Sugar Baby und achtet nur auf Materielles. Vielmehr drücken Menschen mit dieser Liebessprache ihre Liebe und Wertschätzung mit Geschenken aus. Und zwar mit Geschenken, die von Herzen kommen und durchdacht sind. Oft werden unausgesprochene Wünsche erfüllt, weil die Person so gut zuhört. Der Nachteil: Es kann sehr schwer sein, hier mitzuhalten.
Hilfsbereitschaft
- Aufgaben teilen
- Ungefragt helfen, ungemütliche Aufgaben / Erledigungen übernehmen
Sich gegenseitig unter die Arme greifen, das Auto in die Werkstatt fahren, den verhassten Abwasch übernehmen oder noch einmal schnell losfahren und Brot holen – alles kein Problem für Menschen mit dieser Liebessprache. Sie machen das gern und ohne Murren. Aber lehn dich nicht zu sehr zurück: Damit sich dein*e Partner*in geliebt fühlt, musst auch du Arbeiten übernehmen.
Zärtlichkeit
- Nee, es geht nicht nur um Sex.
- Ein süßer Kuss zwischendurch, eine Berührung im Vorbeigehen, Händchenhalten
- Berührungen in der Öffentlichkeit
In dem Fall braucht Liebe wirklich keine Worte. Wieso auch, wenn man kuscheln, küssen und ihr-wisst-schon-was kann!? Wichtig sind Menschen, die Zärtlichkeit als Liebessprache sprechen, dass Berührungen auch in der Öffentlichkeit und vor anderen stattfindet. Jede Berührung, jeder Kuss – alles ist ein Liebesbeweis.
Wem das unangenehm ist, greift bei der nächsten Familienfeier einfach mal unterm Tisch nach der Hand des Partners oder der Partnerin. Auch irgendwie aufregend.
Ja, und jetzt?
Von Beziehungsratgebern kann man halten, was man will. Aufeinander eingehen, die Bedürfnisse der anderen Person wahrzunehmen, zu verstehen und sich bemühen zu erfüllen, ist aber zweifelsohne ein wichtiger Faktor einer gesunden Beziehung.
Finde deine eigene Liebessprache heraus und erfrage bei deinen nächsten LOVOO Dates schon geschickt, welche Sprache dein Date spricht.
Den Original-Test auf Englisch findest du hier: https://www.5lovelanguages.com/quizzes/couples-quiz/